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Bose A20 vs. Lightspeed Zulu 2

Ich wollte zum Fliegen irgendwann ein eigenes Headset mit aktiver Geräuschunterdrückung haben. Lange habe ich mich über die diversen Modelle informiert und irgendwann sind zwei Modelle aus dem Rennen übrig geblieben. Das Bose A20 und das Lightspeed Zulu 2. Eigentlich wollte ich nur ein Headset für mich haben aber bei Passagierflügen möchte ich natürlich ein zweites parat haben. Ich will die Unterschiede der zwei Modelle einmal näher betrachten und Euch die Entscheidung hoffentlich etwas vereinfachen, wenn Ihr vor der gleichen Entscheidung steht.

Haptik

Beide Headsets kommen in einer Tragetasche verpackt daher. Die Tasche des A20 ist weich und lässt sich zusammendrücken, nimmt also, wenn das Headset in Verwendung ist keinen Platz weg und kann überall verstaut werden. Das Hartschalencase des Zulu 2 hingegen schützt das Headset zwar beim Transport besser, muss aber auch im Gepäckfach des Flugzeuges Platz finden.

Das Zulu 2 fühlt sich sehr hochwertig an. Beim A20 fühlt sich alles etwas mehr nach Kunststoff an und es knackt und wackelt mehr als das Zulu 2. Außerdem führt das Zulu 2 die Kabel schön innerhalb der Bügel entlang. 

Wenn es allerdings um die Controller der Headsets geht schaut die Sache umgekehrt aus. Hier könnte das Zulu 2 bessere Buttons vertragen. Hier klappert es beim Zulu 2 und die Druckpunkte fühlen sich nicht so gut gut an wie beim A20.

Audio

Die Sprach- und Klangqualität der Headsets würde ich als gleichauf bezeichnen.  In lauter Umgebung sollen sie einfach nur Sprache möglichst klar aufzeichnen und wiedergeben und das tun sie. Werden sie über Bluetooth zu einer Audioquelle verbunden geben sie Musik auch ordentlich wieder. Als Hifi Headsets taugen beide aber nicht. Dafür sind sie schlicht weg nicht gemacht und gedacht. Warum? Sie rauschen. Dazu später mehr.

Komfort

Das Zulu 2 bietet großen Ohren mehr Platz und ich habe das Gefühl, dass mir deshalb das Zulu 2 bei längerer Tragezeit mehr Komfort bieten wird. Beim Anpressdruck und Gewicht würde ich sie ähnlich bewerten. Was ich beim A20 schätze ist das gerade Kabel. Das Spiralkabel vom Zulu 2 zieht das Headset einseitig etwas herunter weil das Kabel doch etwas schwerer ist als das Kabel vom A20.

Ein tolles Feature des A20 ist die Möglichkeit das Mikrofon und damit auch das Kabel an die linke oder rechte Uhrmuschel zu montieren. So kann die Kabelführung individuell an die Gegebenheiten des Cockpits angepasst werden. Für den Umbau benötigt man nur einen kleinen Phillips Schraubendreher.

Noise Canceling

Die Geräuschunterdrückung war für mich ausschlaggebend beim Kauf der Headsets. Es reduziert den Stresspegel im Cockpit und sorgt für ein deutliches Plus an Sicherheit und das ist das wichtigste beim Fliegen. Beide Headsets filtern die tiefen Frequenzen des Motors recht gut heraus. Ich kenne das Noise Canceling von den Bose QC35 Kopfhörern. Diese Filtern über alle Frequenzen gleichmäßig, was im Flugbetrieb aber nicht gewünscht ist. Sprache und Hinweistöne der Avionik sollen möglichst nicht gefiltert werden. Wo sich die Beiden unterscheiden ist das Grundrauschen bei aktiver Geräuschunterdrückung. Das ist beim Zulu 2 deutlicher wahrnehmbar. Diese Eigenschaft fällt aber nur in ruhiger Umgebung auf. Bei laufendem Motor ist das nicht einmal wahrnehmbar und somit fast schon irrelevant.

Bedienung

Die Bedienung ist bei Beiden Headsets sehr intuitiv und sie verhalten sich in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich. Was leider beim Zulu 2 nicht sehr gut gelöst ist ist das Verhalten der Lautstärkereduzierung bei aktiver Bluetooth Musikwiedergabe und ankommenden Signalen vom Funk oder Intercom. Beim A20 gibt es einen Schiebeschalter, dessen Positionierung man auf einen Blick sehen kann und der sich auch beim Ein- und Ausschalten nicht verändert. Beim Zulu 2 gibt es hier nur einen Taster. Man muss durch die einzelnen Modi durch wechseln und ausprobieren wie es sich beim Funken oder beim Intercom verhält.

Fazit

Das A20 und das Zulu 2 sind erstklassige Headsets und erfüllen ihren Zweck auf hohem Niveau. Die Wahrheit liegt meiner Meinung nach irgendwo dazwischen und ich würde euch empfehlen Beide einmal in die Hand zu nehmen um einen individuellen Wohlfühlkandidaten zu finden. Falsch macht ihr  mit keinem von Beiden etwas.

Eine kleine Anmerkung noch. Leider gibt nur Bose den Hinweis, dass sich das A20 auch mit Akkus und dabei reduzierter Laufzeit betreiben lässt. Lightspeed sprich keine Empfehlung für die Verwendung von Akkus aus.

Bose Rechargeable batteries can be used, but will alter the accuracy of the battery power indicator.

https://www.bose.com/en_us/support/article/the-battery-compartment-a20.html

Lightspeed We do not recommend using rechargeable batteries or mixing battery types and brands.

http://www.lightspeedaviation.com/content/lightspeedaviation/file/Zulu2_UG_RevA4_May2016.pdf

Trotzdem betreibe ich beide Headsets mit jeweils zwei AA Eneloop Pro Akkus und habe damit keine Probleme. Wenn ich die Batterien nach dem Einsatz lade sehe ich an meinem Ladegerät wie viel mAh nachgeladen wurden. Das A20 konsumiert gemittelt ca. 122mA pro Stunde und das Zulu 2 ca. 200mA pro Stunde. Das sind rechnerisch zwischen 12 – 14h Betrieb. Ich komme nicht ansatzweise an so lange Flugzeiten und damit sind diese Laufzeiten vollkommen in Ordnung. Hauptsache ich kann Akkus verwenden und die Headsets funktionieren dabei.

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4 Kommentare

  1. […] First to the headset. The Bose A20 or the Lightspeed Zulu 2 is essential for me. Once you get used to noise-canceling headphones, you won’t want to use any other headsets. I wrote about them here. […]

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