Mein neuer Hoymiles HMS-800-2T Wechselrichter reduzierte aufgrund von Netzwerküberfrequenzen seine Leistung – ein Firmwarefehler, der durch den Hoymiles Support behoben werden konnte.
Ich betreibe anstatt der originalen Hoymiles DTU eine openDTU, die es mir erlaubt mehr Daten in kürzeren Zeitabständen auszulesen und über Home Assistant zu verarbeiten. Ich habe mir dennoch eine originale DTU gebraucht gekauft um das richtige Grid Profil einzustellen. Diese habe ich im Anschluss gleich wieder weiterverkauft.
Mir ist aufgefallen, dass ein Modul in einer Reihe von Modulen auffällig wenig Leistung erzeugte und bin der Sache auf die Schliche gekommen, als ich im Log der openDTU folgenden Eintrag gesehen habe:
Eine Netzwerküberfrequenz hat dazu geführt, dass der Wechselrichter seine Leistung reduziert hat. Soweit so gut. Das ist eine Schutzfunktion für das Netz und im Grid Profil „DE – DE_VDE4105_2018“ auch so definiert, sobald eine Frequenz von über 51,5 HZ erkannt wird:
Schauen wir uns im Home Assistant mal an, wie die Netzfrequenz denn aussieht, die der Hoymiles HMS-800-2T misst:
Auffällig sind die Spikes ab dem Zeitpunkt ab dem etwas Sonne auf das Modul fällt ab 10:00 Uhr.
Glücklicherweise hängt auf der gleichen Phase ein anderer Hoymiles Wechselrichter (HMS-1600-4T), der ebenfalls die Netzfrequenz misst. Hier schaut die Sache ganz anders aus. Der Frequenzgang ist sehr homogen und ohne Ausreißer im selben Zeitabschnitt:
Wir wissen also, dass der HMS-800-2T Wechselrichter vermutlich Müll misst und sich deshalb selbst in der Leistung drosselt.
Eigentlich sollte sich der Wechselrichter nach ein paar Minuten wieder recovern und Strom produzieren. Bei mir kommt er aber nicht aus dem Schutzzustand heraus.
Ich kontaktiere den Händler und er schickt mir nochmal eine originale DTU.
Ausgeliefert wurde mir der Wechselrichter mit der Hardwareversion 1.0 und Firmwareversion: 1.0.4
Nach dem Update durch den Hoymiles Support war die Firmwareversion 1.2.1 installiert.
Das fehlerhafte Verhalten ist seit dem Update verschwunden. Hier der Frequenzverlauf über zwei Tage ohne die Spitzen. So wie es sein soll:
Ich frage mich nur was Hoymiles hier gemacht hat? Glätten sie die Messergebnisse des Sensors oder sprechen sie ihn jetzt anders an?
Eine Sache fällt mir aber äußerst negativ an der originalen DTU auf:
Sie zeichnet ihre Messergebnisse so ungenau auf, dass bei der fehlerhaften Firmware die Frequenzspitzen nicht sichtbar waren. Auch der Fehler, den die openDTU aufgezeichnet hat war im Hoymiles Portal nicht als Alarm zu sehen. Dort hätte man den Fehler lediglich an der reduzierten Leistung gesehen aber hätte niemals den Grund gefunden.
Auch, dass Hoymiles sich so massiv gegen die Wartung ihrer Geräte durch den Kunden wehrt stößt mir negativ auf. Ich will selbst für meine Geräte die Firmware updaten können (gerne auch auf eigenes Risiko) aber vom Hersteller abhängig zu sein nervt ungemein.
Auch, dass in Deutschland verkaufte Hoymiles Wechselrichter nicht mit dem richtigen Grid Profil ausgeliefert werden wundert mich. Die wenigsten Kunden kaufen sich die originale DTU für 50% vom Wechselrichterpreis extra und fixen ganz tief im Hoymiles Portal das Grid Profil auf die vom Netzbetreiber vorgeschriebene Version.