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Eigener Solarstrom 🌤

PV Strom hat mich schon als Kind begeistert. Meine Großeltern haben 2003 ihr Ost-West Dach mit einer ziemlich großen PV Anlage voll gemacht. Die Anlage war als Volleinspeiseanlage auf Kapitalertrag ausgelegt. Damals gab es noch ca. 48ct/kWh Einspeisevergütung auf 20 Jahre. Ich habe damals begeistert auf ihrem kleinen Monitoring Gerät den Tag über verfolgt wie viel Strom vom Dach kam und ein Geldzähler hat immer fleißig die Euros hochgezählt. Mit den heutigen 6ct/kWh macht das natürlich keinen Spaß mehr 😑. Heute ist das Ziel ein hoher Eigenverbrauch.

Für mich gehört eine PV Anlage irgendwie „dazu“ bei einem Neubau und deswegen war klar, irgendwann werden wir uns auch eine für das neue Haus anschaffen. Wir hatten im Nachhinein sehr viel Glück die Anlage überhaupt bekommen zu haben. Lange bevor die Energiepreise so stark gestiegen sind und der Ukrainekrieg sich angebahnt hat haben wir bei unserem Elektriker die Montage beauftragt. Ich hatte mich davor schon gut in das Thema eingelesen und hätte auch gerne gleich einen Batteriespeicher gehabt aber preislich waren die Geräte gerade unattraktiv und deshalb fiel die Entscheidung für das Geld lieber ein E-Auto zu kaufen und Überkapazitäten einfach in das Auto zu laden.

Die PV Anlage kommt auf knapp unter 5kW(p) Leistung, das Maximum was wir auf unser Dach bekommen können. Wir wohnen direkt an einem Waldrand und deshalb ist die Ertragsausbeute in unserem Fall bis 12 Uhr ziemlich stark reduziert. Die Anlage ist eine Süd-West Anlage und nimmt damit ab Mittags bis in den Abend gute Erträge mit. Das passt eigentlich ganz gut um ein E-Auto zu laden. Ab Nachmittags steht das Auto daheim und kann dann noch ein paar Stunden von der Überkapazität zehren. Außerdem lässt sich so auch etwas besser für die Nacht im Haus vorheizen. Mal schauen, wie gut das klappt. Es wird sich ab Herbst zeigen, wie viel Strom dann noch abfällt.

Was lässt sich zu der Anlage sagen? Wir haben ein Flachdach und uns deshalb für „Renusol CS+ Wannen“ entschieden, die selbstbeschwerend sind und deshalb nirgends festgeschraubt werden müssen. Die Wannen stehen auf einer Bautenschutzmatte und können so nicht verrutschen. Um die optimale Ausrichtung für die Module zu finden habe ich das PVGIS Tool bemüht. Dort habe ich die Daten der Anlage eingetragen und Neigungswinkel und Ausrichtung ausrechnen lassen. Jetzt gibt es ja die Sache mit dem Wald, der uns recht lange verschattet und dafür kann man ein „Horizontprofil“ hochladen wo man den Horizont in gleich große Stücke einteilt und dann auf dem Dach ausmisst wie hoch der Wald den Horizont dicht macht. Erst mit Hilfe dieser Datei kann man realistische Prognosedaten für die Anlage errechnen lassen.

Hier das Verschattungsprofil wo man gut sieht, dass Norden, Osten und ewas vom Süden verschattet werden. Die Sicht ist ab Süden in den Westen aber frei. Somit errechnet PVGIS eine optimale Ausrichtung von 240° und einen Neigungswinkel der Module von 19°.

Natürlich ist das die Empfehlung für den maximalen Jahresertrag, keine Empfehlung für den maximalen Eigenverbrauch! Durch unsere Verschattung bleibt aber sowieso kaum eine andere Option.

Die Wannen auf denen die Module liegen haben 15° Neigung und somit sind wir recht nah an den Idealvorgaben von PVGIS dran.

Die Prognose schätzt für unsere Anlage einen Jahresertrag von 3800kWh, was unseren Jahresbedarf mehr als deckt. Somit sind wir mit dem Haus „net positive“ was den Energiebedarf angeht (Das E-Auto natürlich noch nicht mit einbegriffen)

Die Installation einer PV Anlage war denkbar einfach und bis auf den elektrischen Anschluss hat uns unser Elektriker auch alles selber machen lassen. Die Module werden auf dem Dach ausgerichtet, man überlegt sich nochmal die Anordnung und dann kommen unter die Wannen Bautenschutzmatten. Die Wannen werden mit Steinen beschwert. Dann werden die Module auf den Wannen verschraubt und untereinander verkabelt. Wir waren zu zweit ca. 4h beschäftigt die Module und alle Utensilien auf das Dach zu schaffen.

Zum Wechselrichter führen dann die Strings (2×2 in unserem Fall) und vom Wechselrichter führt dann nur noch ein Stromkabel zum Zählerkasten.

Ein tolles Gefühl, wenn man am Wechselrichter den Hauptschalter umlegt und er seine Arbeit aufnimmt und Strom Produziert und einspeist.

Was haben wir für Material bekommen?

Das was gerade verfügbar war natürlich:

  • Module: Heckert Solar NeMo 3.0 380W
  • Wechselrichter: SMA Sunny Boy 5.0
  • Montagesystem: Renusol CS+

So kommen gerade an einem Tag im Juni ca. 25kWh vom Dach. Durch den Wald fehlt uns leider ein Teil des Ertrags bis 12 Uhr.

Hier sieht man einen nahezu wolkenlosen Tag:

An wolkigen oder diesigen Vormittagen bekommen wir sogar bis zu 1,5kW vor 12 Uhr weil diffuses Licht deutlich mehr Leistung abwirft als verschattete Module bei klarem Himmel.

Der perfekte Sonnentag schaut also so aus, dass es vormittags diesig/leicht bewölkt ist und ab mittags wolkenlos ist.

Ein kleines Lessons learned zu dem Projekt kommt noch, wo ich etwas darauf eingehen will was ich Euch mit auf den Weg geben will, falls Ihr auch plant eine PV Anlage zu installieren.

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