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Wir kaufen uns ein Haus aus Estland – Das größte Unboxing meines Lebens

Es ist inzwischen Mittag und wir verschwinden für eine Stunde ins Warme um eine Kleinigkeit zu essen. Währenddessen transportieren die ersten LKW die Gegengewichte des Krans ab – Der Kranabbau geht recht schnell vonstatten.

Die Stimmung ist inzwischen wieder ausgelassen und ich kann eine Kleinigkeit essen und was von dem Sekt trinken.

Lange halten wir es aber nicht am Tisch aus. Wir wollen das Haus auspacken.

Zum Schutz vor dem Straßendreck und vor kleineren Schrammern durch Bäume oder Sträucher am Straßenrand ist das Haus in eine dicke Folie eingeschweißt. Wir schnappen uns eine Leiter und viele Teppichmesser und schneiden die Folie vorsichtig vom Haus. Wir entfernen auch noch Holzblöcke, die an das Haus geschraubt wurden, damit sich der Druck der Haltebänder beim Verkranen gleichmäßig an der Gebäudehülle verteilen konnte.

Irgendwann ist die Folie weitestgehend gelöst, sodass man sie komplett auf einmal abziehen konnte. Das Haus steht nun in seiner vollen Pracht da. Was noch fehlt sind die untersten zwei Reihen der Verkleidung. Diese liegen auf dem Dach des Hauses aber uns fehlen die passenden Nägel. Diese suchen wir leider vergebens. Die sind wohl in Estland geblieben. Es war leider gar nicht so einfach Rostfreie Nägel in den benötigten Dimensionen herzubekommen.

Ein bisschen Strom

Wir sind schon davon ausgegangen, dass wir zum Aufstelltermin keinen Strom haben werden. 10 Wochen Vorlauf sind auch echt knapp, dass unser Netzanbieter uns den Stromanschluss machen kann 😑. Es sollten auch noch einige Wochen ins Land gehen bis wir eigenen Strom haben würden… ein Trauerspiel.

Weil wir uns das schon dachten hatten wir aber bereits ein vorkonfektioniertes Starkstromkabel vorbereitet über das wir uns übergangsweise 11kW vom Nachbarhaus abzweigen können um zumindest die Heizung laufen zu lassen und etwas Strom für die Grundbedürfnisse zu haben.

Wir drücken langsam Sicherung für Sicherung im Stromkasten rein und langsam beginnt das Haus aus seinem Dornröschenschlaf aufzuwachen. Es piepst, die Spülmaschine meldet sich, das Licht geht an, Die Heizungsthermostate beginnen zu klicken und zeigen -1°C an. Die Heizung nimmt ihre Arbeit auf…

Noch mehr Licht, der Backofen wacht auf und zeigt eine falsche Uhrzeit an…. warte, das ist noch die Estländische Uhrzeit, alles gut 😇

Wir stehen im Haus, schauen uns um und können es immer noch nicht glauben. Zurück ins warme Nachbarhaus- es ist draußen schon dunkel.

So schnell wird es hier nicht warm. Ca. 0,5-1C° heizt sich das Haus pro Stunde auf. Es dauert über 2 Tage bis wir eine Wohlfühltemperatur im Haus haben. Dies sind meine erste Erfahrung mit einer Fußbodenheizung. Wir sind von unserem alten Haus mit der Holzheizung andere Heizkurven gewöhnt. Einen Raum innerhalb von 30min von 10°C auf angenehme 24°C hochzuheizen war früher Alltag. Ich realisiere, dass unser Homassistant in Zukunft nicht einfach kurzfristig auf Änderungen im Haus reagieren werden wird.

Kein Wasser, dafür aber Internet

Den Abwasseranschlus haben wir einfach selber anschließen können. Vaseline auf die Dichtungen, die richtigen Rohre zusammenstecken und das wars -fertig.

Der Internetanschluss war ebenfalls schnell erledigt. Beim Kauf unseres Mikrotik Netpower 16p hatte ich bereits das neue Haus im Hinterkopf. Ich brauche 16 Ports, Glasfaser und er muss lüfterlos laufen und unsere Accesspoints mit POE versorgen. Das Glasfaserkabel war schnell eingezogen, angeschlossen und der Switch war noch vom alten Haus konfiguriert. Accesspoints angesteckt und fertig.

Wir hatten einige Extrawünsche was z.B. die Netzwerkverkabelung angeht. CAT7 1000Mhz 10GE Leitungen auch z.B. in die Küchenzeile und überall gleich Duplexleitungen eingezogen. Irgendwann ist man froh über sowas, auch wenn wir nicht sofort alle 16 Ports belegen aber die standardmäßigen 2 Anschlüsse im Haus waren doch etwas zu wenig.

Der Wasseranschluss benötigte leider auch noch etwas an Zeit weil es nicht einfach war Handwerker kurz nach Weihnachten und vor Neujahr zu bekommen, die uns den Wasseranschluss vom Haus auf die lokalen Gegebenheiten abgeändert haben, bevor die Gemeinde uns unsere alte Wasseruhr eingebaut hat. Ca. 2 Wochen mussten wir also noch im Nachbarhaus duschen und kochen, bis wir unsere Wasseruhr vom alten Haus wieder bekommen haben.

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