Wir hatten uns eine Ecoflow Wave 2 „Campingklimaanlage“ gekauft um in den heißten Tagen etwas das Haus zu kühlen aber nachdem ich ein Datenleck bei Ecoflow gefunden habe und mir auch bei Reddit sehr viele jammernde Kunden untergekommen sind, die Probleme mit dem Support hatten war ich nicht mehr so positiv auf Ecoflow zu sprechen und auch im täglichen Betrieb kamen Softwarefehler hoch, die mich genervt haben.
Ich wollte also eine festinstallierte Wärmepumpe haben. Zeit sich am Markt umzusehen. Bei den Innengeräten hat mir optisch die Mitsubishi Diamond Serie sehr gut gefallen aber bei den Außengeräten gibt sich aktuell kaum ein Hersteller wirklich Mühe schöne Designs zu entwickeln. Sehr schade. Dafür glänzt Mitsubishi (bei meinem Modell) wenigstens mit einem SCOP (Heizen) von 5.1 und einem SEER (Kühlen) 9,5, was beides extrem gute Werte für Luft-Luft Wärmepumpen sind.
Das Innengerät ist eine MSZ-LN35VG2R und das Außengerät eine MUZ-EF35VG-E1.
Für mich war es extremst gruselig durch die Wand von unserem Haus zu bohren um die Klimaleitungen zwischen dem Außengerät und Innengerät zu ziehen. Wir hatten uns mit unserem Installationsbetrieb so verständigt, dass wir alles vorbereiten und der Klimatechniker die Leitungen evakuiert und den Anschluss der Anlage vornimmt.
Die Klima-Split Anlage ist tatsächlich eine ganz andere Kategorie im Gegensatz zu der Ecoflow Wave 2. Stellt man sie auf 16°C fällt gefühlt Grönland aus dem Gerät heraus und binnen Minuten ist das ganze Haus kühl. Die Ecoflow musste für den selben Kühleffekt mehrere Stunden am Stück laufen, weil wir sie im Unterdruckbetrieb lief wo sie sich permanent Außenluft hinzugezogen hat. Im Dauerbetrieb ist das Innengerät von Mitsubishi kaum wahrnehmbar. Im gleichen Raum zu schlafen oder arbeiten halte ich für unbedenklich.
Das Außengerät habe ich bis jetzt nur einmal gehört wo wir das Innengerät testhalber für einige Zeit auf 16°C gestellt haben. Im Alltag denke ich, dass das Gerät unauffällig laufen wird.
Die Komfortfunktion des Innengeräts, dass Personen im Raum durch einen Sensor erkannt werden und je nach belieben entweder keinen direkten Luftzug abbekommen oder direkt angeblasen werden finde ich super, weil das immer meine Angst war, dass der direkte Luftzug unangenehm ist. Ob das in der Realität wirklich etwas bringt muss sich aber noch zeigen. Ich glaube sobald ein Luftzug im Raum herrscht merkt man ihn auch. Sollte der Thermosensor aber gezielt kalte oder warme Bereiche im Zimmer anblasen wäre das ein großer Pluspunkt. Die Dokumentation ist aber leider sehr schlecht was genau der „i-See Sensor“ von Mitsubishi genau macht.
Die Leistungsaufnahme im Standby liegt bei nur 1W, im Gegensatz zu der Ecoflow Wave 2, die permanent zwischen 3-4W umhersprang. Mir ist so ein Detail wichtig, weil ich bei der Vielzahl der Geräte im Haushalt eine niedrige Grundlast haben will.
Exemplarisch hier die Lastkurve von einem Tag mit 24°C Außentemperatur, eingestellter 24°C Soll Temperatur, 2 Leuten im Haus, Kochen und PC-Gaming über die gesamte Zeit. Hier lag die Leistungsaufnahme der Mitsubishi Wärmepumpe nach der anfänglichen „Erstkompressionsphase“ bei 50W – 70W Dauerlast. Das ist super wenig im Vergleich zu der Energie, die über diese Zeit im Haus in Form von Heizenergie emittiert wurde.
Leider verfüge ich momentan noch nicht über ausreichende Verbrauchsinformationen zur Mitsubishi, um eine detaillierte Aussage zu treffen. Falls sie jedoch tatsächlich in der Lage ist, die Heizkosten von etwa 2300 kWh pro Jahr mit einem SCOP von 5.1 zu reduzieren, besteht die Möglichkeit, dass wir eine positive Energiebilanz in Bezug auf Energieerzeugung und -verbrauch erreichen. In diesem Fall könnten der Energieverbrauch des Hauses inklusive Heizung, elektrischer Geräte und sogar von unserem Elektroauto von der PV-Anlage gedeckt sein.
Was die MEL-Cloud, die Smart-Home Anbindung von Mitsubishi angeht frage ich mich wirklich was Mitsubishi die letzten 10 Jahre IT-technisch getrieben hat? Das UX ist auf dem Stand der frühen 2000er Jahre. So etwas einem Kunden 2023 noch hinwerfen ist eine absolute Schande. Der Setup Pfad um die Geräte einzurichten ist direkt aus der Hölle. Bedienungselemente überlappen sich, sodass man manche Schritte nur im Landscape-Modus erreichen kann. Wenigstens gibt es eine Integration für Home Assistant, und die Reaktionszeiten sind annehmbar gut, sodass ich hoffentlich nie wieder die MEL-Cloud sehen und benutzen muss.
Spannend wird für mich noch, wie sich das Gerät im Heizbetrieb verhält. Unsere Außeneinheit steht dummerweise mit nur wenig Abstand zum Boden und mehr als 40cm Schnee vor dem Haus würden das Gerät anfangen zuzuschneien. Das ist ein Planungsfehler von mir, der aber notfalls mit einer Überdachung gefixt werden könnte. Im schlimmsten Fall bräuchte ich noch eine Konsole zur Erhöhung, was aber wegen den recht flexiblen Klimaleitungen kein Problem sein sollte.
Ich freue mich auf jeden Fall, dass die festinstallierte Wärmepumpe ein massiver Komfortgewinn gegenüber der Ecoflow Wave 2 ist.